In einem der letzten Zunftbriefe wurde berichtet, dass die Gesellschaft zu Zimmerleuten im Rahmen der Unterstützung der Berner Münsterstiftung eine symbolische Patenschaft für den historischen Baukran / Lastenaufzug übernommen hat. Dieses anschauliche Beispiel ist kein Einzelfall. Die Gesellschaft zu Zimmerleuten unterstützt durch Mitgliedschaften und Beiträge regelmässig Projekte und gemeinnützige Organisationen in den Bereichen Kultur und Soziales.
Die Unterstützungen werden nach allgemeinen Grundsätzen ausgerichtet, nicht nach strikten Kriterien. Die Vielfalt der Vorhaben und Bedürfnisse ist gross, so dass Ermessensspielraum notwendig ist. Im Allgemeinen werden Institutionen und Vorhaben berücksichtigt, die in Bern tätig sind oder sonst einen klaren Bezug zu Bern aufweisen. Im Übrigen ist das weite Feld sozialer und kultureller Tätigkeiten kaum eingeschränkt. Bei der Beurteilung wird die finanzielle Situation des zu unterstützenden Vorhabens beachtet: Die Mittel der Zunft werden prioritär dort eingesetzt, wo die verhältnismässig kleinen Beiträge eine möglichst grosse Wirkung entfalten – also meistens in kleineren Projekten und Organisationen.
Mitgliedschaften bestehen zum Teil schon seit Jahrzehnten. Sie werden durch das Vorgesetztenbott jährlich überprüft und beschlossen. Die Zunft ist Mitglied im kantonalen und im schweizerischen Verband der Burgergemeinden, die ihre Interessen auf politischer Ebene vertreten. Ausserdem bestehen Mitgliedschaften in Fördervereinen von Berner Museen und anderen kulturellen Institutionen, im Verein der Freunde des Berner Münsters, im Kramgassleist, bei Bern Bilingue und bei sozialen Einrichtungen, wie etwa dem Bernischen Verein für Gefangenen- und Entlassenenfürsorge.
Wiederkehrende freiwillige Beiträge werden unter anderem an die Spysi, die Berner Münster-Stiftung, die Musikschule Konservatorium und an das in der Nachbarliegenschaft tätige ‚Ono‘ geleistet. Unter den Empfängern von projektbezogenen Beiträgen finden sich Amateur- und semiprofessionelle Chöre, klassische Ensembles und Jazzbands, das Kurzfilmfestival Shnit, der Kinderzirkus Bombonelli, die Berner Samaritervereine und viele andere mehr. Etwas aus dem üblichen Rahmen fiel ein Beitrag an die Lieferung von Spitalmaterial ins Pamir-Gebirge, ein Projekt eines Zunftangehörigen. Auch nicht alltäglich waren die Unterstützung der Orgelrestaurierung in der Kirche St. Peter und Paul oder das 200-jährige Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr Bern. Man sieht: Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt.
Georg Pulver, Beisitzer Vorgesetztenbott