
Beat Ludwig Walthard (1743–1802) war ein Berner Verleger, der nach dem Einmarsch der Franzosen in Bern eine revolutionskritische Zeitung veröffentlichte, das «Berner Tagebuch». Er war ein überzeugter Patriot, der Bern über alles liebte. Die französische Besetzung empfand er als große Bedrohung für seine Heimatstadt und ihre Freiheit. Er nutzte seine Zeitung als Widerstandsorgan, um mit Ironie und Witz seine Ansichten zu verbreiten und seine Mitbürger zum Kampf gegen die neuen Machthaber aufzurufen. Dabei musste er darauf achten, nicht die Zensur zu verletzen. Dennoch wurde ihm nach acht Monaten die Veröffentlichung untersagt. Unbeeindruckt startete er die «Walthards Zeitung», musste diese aber nach vier Monaten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten einstellen. Walthard starb 1802 verarmt und einsam, doch sein Mut und Widerstand verdienen bis heute Beachtung.
Elin Walthard, eine Nachfahrin des Verlegers, erstellte in ihrer Maturaarbeit ein detailliertes Porträt ihres Vorfahren. Ihre Zusammenfassung der Arbeit kann hier als Pdf heruntergeladen werden.