Netzwerk
Als kleine Personalgemeinde mit Milizstrukturen versteht sich die Gesellschaft zu Zimmerleuten vor allem als Teil eines grossen Netzwerks. Die anderen Berner Gesellschaften und Zünfte sowie die Burgergemeinde Bern stehen ihr besonders nahe. Darüber hinaus arbeitet sie mit städtischen und kantonalen Stellen und anderen Gemeinden im Kanton zusammen.
Burgergemeinde Bern
Die Burgergemeinde Bern hat historisch eine ganz anderen Hintergrund als die Berner Gesellschaften und Zünfte. Alle sind aber durch das selbe Burgerrecht verbunden. Wer einer Zunft angehört, ist auch Bernburgerin oder Bernburger.
Die Burgergemeinde Bern ist eine ungleich grössere Partnerin, die über professionelle Strukturen und ausgebaute Institutionen verfügt. Die Gesellschaft zu Zimmerleuten steht im engen Kontakt zu den Behörden und Institutionen der Burgergemeinde und pflegt eine gute Zusammenarbeit.
Nähere Informationen zum Wesen und zu den Tätigkeiten der Burgergemeinde Bern finden sich hier.
Neben der Burgergemeinde Bern gibt es verschiedene private burgerliche Vereinigungen, die für unsere Gesellschaft von Bedeutung sind.
Die Berner Gesellschaften und Zünfte sind die Geschwister, mit denen die Gesellschaft zu Zimmerleuten seit Jahrhunderten gemeinsam durch die Geschichte geht, in der Gegenwart steht und in die Zukunft blickt.
Berner Zünfte und Gesellschaften
In Bern existieren 13 Gesellschaften und Zünfte. Hinzu kommt die Burgergesellschaft, in der die Burgerinnen und Burger ohne Zunftangehörigkeit zusammengeschlossen sind.
Einwohnergemeinde Rebévelier
Eine langjährige Freundschaft verbindet die Gesellschaft zu Zimmerleuten mit der Einwohnergemeinde Rebévelier im Berner Jura.
Rebévelier liegt idyllisch wenige Kilometer nördlich von Bellelay auf rund 1 000 Metern über Meer im äussersten Zipfel des Berner Jura. Ihre rund 60 Einwohner sind stolz, bis heute selber ihre Geschicke in der Hand zu haben.
Aus einer Zufallsbekanntschaft haben sich über die Jahre freundschaftliche Beziehungen zwischen dem Gemeinderat der bernjurassischen Gemeinde und dem Vorgesetztenbott unserer Zunft entwickelt.

Aus einer Urkunde aus dem Jahre 1491 geht hervor, dass der Abt von Bellelay Lehensherr über das Gebiet war. Ein Ruedi Juillerat wird dort als Lehensnehmer erwähnt. Von da an sollte die Familie Juillerat die Geschicke der Gemeinde während 400 Jahren bestimmen.
Über die Zugehörigkeit zur Courtine de Bellelay und zur Prévôté Moutier-Grandval bildete Rebévelier einen – wenn auch kleinen – Bestandteil des Fürstbistums Basel und damit des Deutschen Reichs. Trotzdem bestand seit 1486 ein sehr enger Burgrechtsvertrag der Prévôté Moutier-Grandval mit Bern. 1797 hoben die Franzosen das Kloster Bellelay auf, und die Bewohner von Rebévelier wurden citoyens français des Département du Mont-Terrible, das am Wiener Kongress schliesslich dem Kanton Bern zugeschlagen wurde.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich der Charakter der Gemeinde. Verfolgt von der bernischen Obrigkeit hatten im 18. Jahrhundert Täufer im Jura eine neue Heimat gefunden, wo der Fürstbischof ihnen aus handfesten wirtschaftlichen Überlegungen das Siedeln auf über 800 Metern über Meer gestattet hatte. Täuferfamilien waren es nun auch, die sich nach und nach in Rebévelier niederliessen, nachdem sich die Angehörigen der Familie Juillerat zunehmend anderen Tätigkeiten zugewandt hatten und in die Täler gezogen waren. Die Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner trägt noch heute den Familienname «Amstutz» und hat den Heimatort Sigriswil.
Trotz verschiedener Probleme gelang es der Gemeinde immer wieder, ihre Selbständigkeit zu bewahren. In den Juraplebisziten entschied sie sich für den Verbleib bei Bern.
Heute betreiben mehrere Bauernfamilien in Rebévelier erfolgreich eine moderne Vieh- und Milchwirtschaft. Die Milch wird grösstenteils zu Tête de Moine verkäst, der einen eigentlichen Exportschlager darstellt.
Dem Vorgesetztenbott ist es nicht nur ein Anliegen sondern ein echte Freude, den Kontakt mit dem Gemeinderat von Rebévelier zu pflegen.