Friedrich Schwab

Friedrich Schwab (1803–1869) wuchs in Biel als Sohn von David Schwab auf. Dieser hatte als Textilfabrikant in Portugal ein ansehnliches Vermögen erwirtschaftet und nach der Auflösung der alten Gesellschaftsordnung 1798 durch gute Geschäfte vergrössert. David Schwab liess seine Familie um 1818 in Bern einburgern und erwarb das Gesellschaftsrecht bei Zimmerleuten. Friedrich konnte vom Ertrag des Familienvermögens leben und widmete seine Zeit der Jagd und dem Sammeln von Altertümern. Ausserdem bekleidete er politische Ämter und stand im Sonderbundskrieg im Rang eines Obersten.  

Im Pfahlbaufieber, das in den 1850er Jahren in der Schweiz herrschte, sammelte Schwab eifrig Altertümer, hauptsächlich indem er Seeuferzonen absuchen liess. Im Jahr 1857 stiess er in La Tène bei Marin-Epagnier, am Ausfluss der Zihl aus dem Neuenburgersee, auf eine grosse Anzahl Gegenstände, mehrheitlich aus Eisen. Die Funde, die er fälschlicherweise den Pfahlbauern zuordnete, wurden durch Altertumsforscher als keltisch und eisenzeitlich erkannt. Die von Schwab entdeckte archäologische Station wurde daraufhin von Archäologen systematisch ergraben und erforscht. Sie erwies sich als derart ergiebig, dass sie namensgebend für die gesamte jüngere Eisenzeit wurde – heute wird der Zeitraum von ca. 450 v.Chr. bis zur Zeit um Christi Geburt La Tène-Zeit genannt.  

Friedrich Schwab legte selber eine Sammlung von etwa 4 500 Objekten an, die er zusammen mit einer stattlichen Geldsumme testamentarisch der Stadt Biel vermachte, um damit ein Museum zu gründen. So entstand 1869 das Museum Schwab in Biel, ein kleines, aber bedeutendes archäologisches Museum. Im Jahr 2012 wurde es mit dem Museum Neuhaus zum Neuen Museum Biel zusammengeschlossen, wo Schwabs Sammlung weiterhin gezeigt wird. 

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