
Dr. iur. Kurt Hauri (1936–2009) war Jurist mit Spezialisierung für das Schweizer Militärstrafrecht. Er begann seine Berufslaufbahn 1962 bei der Eidgenössischen Finanzverwaltung. Von 1996 bis 2005 war er Präsident der Eidgenössischen Bankenkommission. In seine Amtszeit fielen anspruchsvolle Themen wie die Hypotheken- und Regionalbankenkrise sowie die Aufarbeitung der nachrichtenlosen Gelder aus der Nazi-Zeit. Hauri durchlief zudem eine Militärkarriere bis zum Rang des Obersten im Generalstab.
Ausserberuflich engagierte er sich aktiv in der Gesellschaft zu Zimmerleuten, wo er von 1966 bis 1993 im Vorgesetztenbott wirkte, ab 1980 als Obmann. Ab 1977 bekleidete er Ämter in der Burgergemeinde Bern, wo er zunächst dem Grossen und dann dem Kleinen Burgerrat angehörte und von 1998 bis 2003 das Amt des Burgergemeindepräsidenten bekleidete. Unter seiner Leitung wurden die Satzungen reformiert, die Fürsorge modernisiert und Projekte im Kulturbereich realisiert, so etwa die Erweiterung des Naturhistorischen Museums.
Kurt Hauri war eine starke, überzeugende und zuweilen strenge Persönlichkeit. Dabei stellte er sich ganz in den Dienst der Gemeinschaft, blieb aber stets zurückhaltend, getreu seinem Motto «servir et disparaître». Er war verheiratet und Vater von drei Kindern.
Die Burgergemeinde Bern liess zu seinen Ehren 2003 den «Kurt Hauri Marsch» komponieren, als Geschenk anlässlich seines Rücktritts als Burgergemeindepräsident. Zur Frage, wie ihm dieser Marsch gefalle, äusserte er sich in einem Interview für den Zunftbrief wie folgt: «Er gefällt mir ausgezeichnet, und zwar deshalb, weil er nicht besonders originell sein will, sondern weil er ein schöner Marsch im echt traditionellen Sinne ist.»